Max Schmeling
Der Ehemann
Eines Tages als Max von einem Jagdausflug nach Hause kam klingelte sein Telefon. Am anderen Ende erkannte er die Stimme seiner aufgelösten Herzensdame. „Es ist alles aus!“, schluchzte sie, denn der Berliner Herold hatte mit ihrer Liebe Auflage gemacht. „Liebesaffäre, Max Schmeling – Anny Ondra“, titelte das Blatt. Im Herbst 1932 brach die Welt der zierlichen Filmschauspielerin zusammen.
“Wir sind nur gute Freunde, und sie ist ein feines Mädel, aber wir werden nicht heiraten.“
Max Schmeling und Anny Ondra
Am 6. Juli 1933 heiratete Max Schmeling in Bad Saarow die drei Jahre ältere Anny Ondra. Sie traten in dem Film Knock-out (1935) gemeinsam auf.
Denn auf die Frage nach der Beziehung, zu der ebenfalls berühmten Frau, antwortete Max stets:“Wir sind nur gute Freunde, und sie ist ein feines Mädel, aber wir werden nicht heiraten.“ Max setzte sich nach dem Anruf kurzerhand in sein Auto und fuhr nach Berlin. Er machte der Dame seines Herzens einen Heiratsantrag. Der Mutter Ondráková schickte er einen Brief um ordentlich um die Hand anzuhalten. Annys Vater war bereits verstorben.
Am 9. Juni 1933, einen Tag nach Maxs Niederlage gegen Baer, bestellte Anny Ondra das Aufgebot. Im Standesamt Berlin-Charlottenburg wurde die bevorstehende Eheschließung bekanntgegeben. Am 6. Juli 1933 traten die beiden Verliebten in den amtlichen Stand der Ehe. Zwei Wochen später folgte die kirchliche Trauung in Bad Saarow. Gefeiert wurde im örtlichen „Hotel Esplanade“. Die Örtlichkeit fasste kaum die zahlreich erschienenen prominenten Gäste. Die Liebe zweier Stars der 30er Jahre war seither offiziell.
Das Geheimnis dieser perfekten Ehe war der respektvolle Umgang miteinander.
Anny wurde Zeit ihres Lebens von ihrem Max liebevoll umsorgt. Das Geheimnis dieser perfekten Ehe war der respektvolle Umgang miteinander. Einen Streit gab es zwischen den beiden selten. Max und Anny schliefen in getrennten Zimmern. Sie bevorzugte ein palastähnliches Schlafgemach. Max lebte etwas bescheidener in einem einfach eingerichteten Zimmer. Jeder für sich, trotzdem miteinander vereint.
Ihre gemeinsamen beruflichen Aktivitäten waren ebenso von Erfolg gekrönt wie die jeweils eigenen. Gemeinsame Vorhaben wie die Nerzzucht in Hollenstedt bei Hamburg. Oder die Instandsetzung des ehemals verkommenen Gutshof bei Berlin. Alles Ergebnisse einer harmonischen Beziehung.
Die Liebe der beiden war stark. 57 Jahre lebten sie glücklich Seite an Seite. Sie waren das Traumpaar schlechthin. Zwei Menschen hatten sich gefunden und miteinander vereint. 1997 endete die skandallose Ehe von Max Schmeling mit dem Ableben seiner drei Jahre älteren Frau. Achtzehn Jahre später folgte Max seiner Liebsten. Wären sie nicht gestorben, sie liebten sich wohl noch heute.
Die Eheleute genossen das Landleben und betrieben eine Hühnerfarm und eine Nerzzucht.