Max Schmeling
Der Stifter
Max Schmelings Geburtshaus in Klein Luckow bei Strasburg (Um.)
Geboren am 28. September 1905 im uckermärkischen Dorf Klein-Luckow und aufgewachsen in Hamburg, begann Schmeling 1919 zunächst eine kaufmännische Ausbildung, folgte jedoch schon früh seiner Boxleidenschaft in die sportlichen Zentren jener Zeit, nach Düsseldorf und Köln. 1924 wechselte er ins Profilager und gewann bereits 1926 gegen Diekmann die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht. 1928 erkämpfte er gegen Franz Diener den Titel im Schwergewicht.
Rückkampf Schmeling − Sharkey. Max verliert den Titel nach umstrittener Punktentscheidung. Long Island N.Y., 21. Juni 1932
Nach verschiedenen Aufbaukämpfen in den USA gewann Schmeling 1930 gegen den Amerikaner Jack Sharkey die Weltmeisterschaft im Schwergewicht und wurde damit der erste und bislang einzige deutsche Champion aller Klassen. Er verteidigte den Titel 1931 gegen William Young Stribling, verlor ihn aber ein Jahr darauf durch eine umstrittene Punktrichterentscheidung gegen Sharkey.
Der ihm nach seinem Sieg über Joe Louis 1936 zustehende Titelkampf gegen Braddock kam aufgrund sportpolitischer Erwägungen nicht zustande. Die Boxsportbehörde der USA wollte nicht riskieren, daß der wahrscheinliche Sieg von Schmeling durch das zwischenzeitlich regierende nationalsozialistische Regime zu Propagandazwecken ausgenutzt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Schmeling als einziger deutscher Profisportler zur Wehrmacht eingezogen und sprang als Fallschirmjäger über Kreta ab. Nach der Flucht aus Hinterpommern ließ er sich mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Anny Ondra, in Hollenstedt (Nordheide) nieder. Dort gründete er einen erfolgreichen landwirtschaftlichen Betrieb. 1957 wurde Schmeling als persönlich haftender Gesellschafter der Getränkeindustrie Hamburg Max Schmeling und Co. KG Konzessionär der Coca Cola GmbH in Hamburg.
Den Status des persönlich haftenden Gesellschafters behielt Schmeling bis zu seinem Tode bei und war damit der älteste Unternehmer der Hansestadt Hamburg.
Schmelings Lebenslauf verbindet in einmaliger Weise sportliche Erfolge mit einer außergewöhnlichen Karriere im zivilen Wirtschaftsleben. Hinzu kommen ein besonderes Verständnis von Fairness und ein höchst bescheidener, skandalfreier und liebenswürdiger Lebenswandel, die den Boxweltmeister zum Idol für Millionen gemacht haben. Ausdruck dafür ist eine Vielzahl von Auszeichnungen, u.a.
- das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland,
- die Ehrenbürgerschaft mehrerer Städte und Gemeinden,
- die goldene Kamera und der Bambi als beliebtester Sportler,
- die Auszeichnung als deutscher Sportler des Jahrtausends,
- die Aufnahme als einziger deutscher Boxer in die amerikanische „Hall of Fame“.